Jugend und Kriegsgefahr

(Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, 2004)

Welchen Einfluss haben demografische Veränderungen auf die Entstehung von Konflikten?

Eine Untersuchung des Berlin-Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung
von Steffen Kröhnert

Das große Bevölkerungswachstum vieler Entwicklungsländer im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts zeigt heute eine Spätfolge: Einen “youth bulge”, einen hohen Anteil junger Erwachsener an der Gesamtbevölkerung. Derzeit steht eine Rekordzahl von 1,2 Milliarden Jugendlicher zwischen zehn und 19 Jahren vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter. Nach Zahlen der Vereinten Nationen lebt rund ein Viertel davon in extremer Armut. Manche Kriegsursachen-Forscher sehen in diesem Jugend-Überschuss ein erhebliches Konfliktpotential. Denn in vielen Ländern findet sich für die große Zahl junger Menschen kein angemessener Platz in der Gesellschaft. Die vorliegende Untersuchung überprüft diese These anhand demografischer Daten aus 159 Ländern und aller registrierten Kriege zwischen 1950 und 2000. “Youth bulges” stellen demnach lediglich einen demografischen Stressfaktor unter vielen anderen dar. “Youth bulges” liefern keine monokausale Erklärung für das Entstehen von Konflikten.

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2 Kommentare

  1. Wolfgang Kansy

    Der Beitrag bestägt Gunnar Heinsohn, dass hoher Anteil Juger Menschen das Risiko für Konflikte erhöht. Natürlich nicht monokausal. Genau so wie Alkoholkonsum die Unfallgefahr nicht monokausal erhöht.

  2. webmeister

    ja, es ist ja auch kein Wunder, denn Jugendlichen fehlt noch Erfahrung, sie brauchen Respekt, aber auch Menschen, die ihnen den Weg zeigen. Das funktioniert nicht mit Verboten und erhobenem Zeigefinger.

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