Militär- und manöverfreier Korridor statt Säbelrasseln

Von Uli Cremer (25.06.2016)

„Außenminister Steinmeier hat am 19.6.2016 einen richtigen und klugen Satz gesagt: »Was wir jetzt nicht tun sollten, ist, durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen.« Seitdem wird er von „Leitmedien“ und Politikschaffenden angegriffen. Ungeheuerlicher Vorwurf! Unverantwortliches Signal! Beispielloser Akt der Illoyalität! So schallt es. Und der FAZ-Leitartikler Frankenberger rät dem Außenminister: »vielleicht könnte ein Besuch beim Akustiker helfen«. (FAZ 22.6.2016) Danach würde Steinmeier dann wohl kein „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ mehr hören.

Nun hatte bekanntlich die NATO selbst ihr jüngstes Manöver im Baltikum wie in den Vorjahren Saber Strike (also: Säbelangriff oder Säbelschlag) genannt und so die Assoziationskette zum Säbelrasseln in Gang gesetzt.

Den Säbel aus der Hand nehmen

Es ist verdienstvoll, dass Außenminister Steinmeier das Säbelrasseln angeprangert hat. Aber im zweiten Schritt ist auch nötig, den Säbel aus der Hand zu nehmen und zu schreddern. An Deeskalationsvorschlägen mangelt es nicht. Leider ist der zugehörige politische Willen bei den NATO-Regierungen bisher nicht erkennbar.“

Ergänzend dazu der extrem gute Panoramabericht vom 23.05.

Selbst Ischinger (Münchner Sicherheitskonferenz) warnt und spricht von Fehlverhalten der NATO

Das Erste – Panorama: Säbelrasseln: NATO rückt an russische Grenze vor

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