In unzähligen Demonstrationen und Aktionen hat die Mehrheit der Bevölkerung öffentlich deutlich gemacht, dass Atomenergie in diesem Land keine Zukunft hat und abgeschaltet werden soll. Und zwar nicht in einigen Jahren, sondern jetzt und sofort.
Mächtige Energiekonzerne wie RWE, E-ON, Vattenfall und ENBW setzen derzeit ihr ökonomisches Interesse an verlängerten Laufzeiten rücksichtslos durch. Trotz des Wissens um die Gefahren und katastrophalen Auswirkungen dieser Technologie, ist die Bundesregierung bereit, die ökonomischen und machtpolitischen Interessen der Konzerne mitzutragen und zu unterstützen.
Der Castortransport nach Gorleben ist im Streit um eine zukunftsfähige Energiepolitik ein Kristallisationspunkt. Der Castor, der im November 2010 rollen soll, ist Symbol für ein unbeirrtes „Weiter so!“ der schwarz-gelben Atompolitik. Deutlicher Protest dagegen ist gerade in dieser zugespitzten Situation des Atomstreits notwendig. Wir, die UnterzeichnerInnen dieser Erklärung, haben deshalb Sympathie mit der Kampagne „Castor Schottern“, die mit Aktionsformen zivilen Ungehorsams der immensen Gefahr von Atomkraft exemplarisch begegnen will. Castor Schottern haben sich für ihre Aktion einen Gleisabschnitt ausgesucht, an dem bis auf den Castor-Transport kein Zugverkehr stattfindet. Menschen werden somit nicht gefährdet.
Wir haben Verständnis für diese Aktionsform als ein Stoppschild für eine Politik, die Mensch und Umwelt hinten anstellt und verurteilen jeden Versuch einer Kriminalisierung derjenigen, die sich in dieser Form engagiert der Atomkraft entgegenstellen. Wir sehen diesen Akt des zivilen Ungehorsams als Ausdruck für das Streiten um die Unversehrtheit der jetzigen und der kommenden Generationen. In Anbetracht der Ungeheuerlichkeit des Nichtausstiegs aus der Atomenergie, der wissentlich Mensch und Natur heute und auf unabsehbare Zukunft in große Gefahr bringt und schädigt, halten wir „Castor Schottern“ für ein nachvollziehbares und aufrüttelndes Vorgehen gegen Atomkraft und erklären uns solidarisch mit den Protesten im November im Wendland.
Die Solidaritätserklärung wurde unterzeichnet von folgenden Gruppen und Einzelpersonen:
Attac Deutschland
GRÜNE JUGEND
ausgestrahlt
Jusos in der SPD
PowerShift
Robin Wood
Linksjugend Solid
Die Linke.SDS
Urgewald
WEED
Attac Jugendnetzwerk Noya
Astrid Rothe-Beinlich (Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen)
Jochen Stay
Dr. Hermann E. Ott (MdB B90/Grüne)
Sven-Christian Kindler (MdB Bündnis 90/Die Grünen)
Stefan Ziller (MdA Berlin)
Ursula Schönberger (Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD)
Dora Heyenn (Fraktionsvorsitzende DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft)
Für Rückfragen und Interviews:
Gesine Agena (Sprecherin Bundesvorstand Grüne Jugend): 030-27594095, gesine.agena@gruene-jugend.de
Max Bank (Attac-Koordinierungskreis): 0163-4568741, max@attac.de
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